Und auf einmal kracht es


Eigentlich wollte ich über die Suri-typische "Kompromisspfote schreiben". Aber das Thema hat sich gerade durch ein Krachen erledigt.


Wir halten fest:

  • Türen sind doch ein Hindernis
  • Mal sehen, wann sie die Klinke entdeckt
  • Verschlafen ist Hund zu genau solchen Sinnlosigkeiten fähig, wie Mensch
  • Verletzt wurde niemand

Mann schon im Bett, hatte ich mit Suri soeben die abendliche Pullerrunde beendet. Wer den Hund und mich abends beim letzten Spaziergang auf der Straße beobachtet, könnte meinen, ich habe einen Rentnerhund neben mir. Gerade noch zusammen auf der Couch gekuschelt, versteht die Mische manchmal nicht, dass sie nochmal aufstehen soll.

Da ich in solchen Momenten zu wahren Rechen-Höchstleistungen auffahre (Das letzte Mal Pullern + seitdem vergangene Stunden + x Stunden Schlaf = ein Hund der mich zu früh durch penetrantes Gewusel wach macht) hat der Toffelkopf keine Wahl und muss nochmal raus. Auch hier finden wir einen Kompromiss - denn wir laufen gaaaaanz langsam.

Also latschen wir in gemächlichem Tempo unsere Runde. Suri schnüffelt Romane, ich stehe, gucke und lausche in der Abendstimmung umher (nahe der Karli ist die Geräuschkulisse je nach Wochentag sehr abwechslungsreich). Zwischendurch wird der ein oder andere Hund  gesichtet. Heute auf vier Metern Entfernung ein halb Salto schlagender Dobermann mit asthmatischem Wuffen und dann geht es auch schon zurück. Also, es schleicht sich zurück. Mein Arbeits-Schritt-Tempo hat normalerweise die vierfache Geschwindigkeit. Aber Suri, die kleine Zen-Meisterin, schafft es, mich abends zu entschleunigen. Bettfertig zu machen, sozusagen.

Zurück daheim scheuchte ich das schläfrige Wesen ins Schlafzimmer und schloss die Tür, um mich dem Texten zu widmen.

Als es heftig krachte. Dann Stille. Ich lauschte.               

Stille.

Also schlich ich Richtung Schlafzimmer und hörte schon ein gedämpftes "Was hast du denn gemacht?" von Steve, wahrscheinlich an den Hund gerichtet. Beim vorsichtigen Öffnen der Tür wuselte absolut begeistert Suri hervor, freute sich überschwenglich, dass ich da war und krachte sich neben mich auf den Flurboden. Mit einem tiefen Seufzen. Eben noch im Körbchen gelegen, war der Hund tatsächlich nochmal aufgestanden, um gegen die geschlossene Tür zu rennen. Der gleiche Hund, der sich zur Abenrunde in perfektionierter Langsamkeit von der Couch schält.

Hä? Warum?

Möglicherweise hat Suri die heimische Schlafzimmertür halb im Schlafmodus nicht als Hindernis erkannt?

Oder sie ist ein Schlafwandler, wie Bizkit the Sleepwalking Dog?

Oder sie hatte einen "Ich durchbreche Türen"-Flashback aus ihrer polnischen Vergangenheit?

Oder Duffy hat ihr doch eine Lektion "Türen öffnen" verpasst, nur leider falsch erklärt?

Oder aber ich war heute stark übermotiviert und das Feiertagsprogramm aus "erschnüffel dir dein Frühstück", "komm wir lernen neue Tricks", "Abenteuerräubern auf einem Sandberg" und einem "Spring-ins-Feld"-Spaziergang war einfach zu viel. Dann noch Zergeln mit dem Räubermann. Heidewitzka. Das ist schon eine Hausnummer an Aktivität. Zum Glück bin ich nicht noch ganz spontan auf Agility, gemixt mit Mantrailing gekommen.

Wer weiß. Was es auch war. Ich kann es nur erahnen. Gerade liegt nun die Polin, zu meinen Füßen, unter dem Küchentisch und träumt vor sich hin.


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Kommentare: 2
  • #1

    Lotte (Dienstag, 17 Mai 2016 11:52)

    Suri ist ja mal eine ganz Süße!
    Was ist da drin? Pinscher + irgendwas Flauschiges?

    Vielleicht versucht sie ja gerade zu lernen, die Türklinke zu benutzen ;)

    Liebe Grüße!

  • #2

    Mine (Dienstag, 17 Mai 2016 22:38)

    Hey Lotte,
    was genau bei Suri drin ist weiß nur der Wind. Wir vermuten, dass sie eine Mische aus allem möglichen ist. An einen Pinscher haben wir bisher nicht gedacht.

    Ich schreibe hier auf jeden Fall, wenn sie das Türklinkenprinzip begriffen hat :)

    Liebe Grüße zurück