Ein Hund als WG-Mitglied


Wie ist es eigentlich einen Hund als Mitbewohner zu haben, fragt mich meine Mitbewohnerin Nina, deren Hund Obelix bei uns lebt – ja, man kann ihn tatsächlich als Mitbewohner zählen.

Er ist groß. Im Sitzen ist er größer als ich und überall dabei, verfressen sowieso. Sage ich oder jemand anderes das Wort „Essen“ springt er auf. Er scheint vor seinem inneren Auge nichts anderes mehr zu sehen außer Essen. „Essen, ja das will ich jetzt und zu jeder anderen Zeit“, scheint er sich zu denken. Aufgeregt stürmt er zur Tür, den Blick immer abwechselnd zu mir und zur Tür wendend. Doch ich bewege mich nicht. Ich bleibe einfach auf der Couch in unserer Küche – auf Obelix‘ Couch – sitzen. „Na los, Mensch“, denkt sich Obelix, „gib mir was zu essen.

Ich wedle doch nicht umsonst mit meinem ganzen Hinterteil.“ Lange dauert es, bis er wieder – mehr oder weniger – zur Ruhe kommt, denn wirklich ruhig ist er nur, wenn er schläft. Sitzen wir mit Freunden in der Küche, sitzt er mit dabei, schaut abwechselnd die Leute an, die gerade sprechen, als würde er das Gespräch genau verfolgen. „Na, wer sagt das Wort mit E?

Ich muss aufmerksam sein, dass ich bloß nicht den Startschuss verpasse“, denkt er wieder. Irgendwann entscheidet meine Mitbewohnerin, er soll sich ein bisschen entspannen und schickt ihn auf seinen Platz in ‚sein‘ Zimmer.

Aber wie ist es nun mit einem Hund im Haushalt? Mit Obelix auf jeden Fall grandios.

 

Es ist spät geworden, ich komme nach Hause und bin sehr müde. Ich schließe die Wohnungstür auf. Meine Mitbewohnerin ist noch nicht da. Meine Zimmertür steht offen. Ich gehe ins Bad, nehme mir die Zahnbürste, schalte mein Licht im Zimmer schon mal an, da es lange braucht, um sich tatsächlich Licht nennen zu dürfen. Währenddessen gehe ich zu meinem Bett. Es liegen Klamotten darauf – schwarze. Ich möchte sie vom Bett räumen und erschrecke. Keine Klamotten, stattdessen liegt Obelix auf meinem Bett. Er scheint auch sehr erschrocken und wütend über sich selbst zu sein, mich nicht eher gehört zu haben. Er geht beschämt mit geducktem Kopf aus meinem Zimmer. „Mist, sie hatte doch extra für mich ihre Zimmertür offen gelassen, dass ich es mir auf ihrem Bett gemütlich machen kann. Und nun bekomme ich doch Ärger. Ich verstehe die Menschen nicht“, denkt er hundetypisch. In meinem Bett ist es dank Obelix schon schön warm, aber dreckig.

Danke lieber Herr O. Ich hab dich auch lieb !

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